Meine Karriere als professioneller Musiker begann irgendwie aus Versehen. Im direkten Anschluss an meine Internatszeit in Bad St. Peter Ording wechselte ich in das nahgelegene Hamburg und das Schicksal nahm seinen Verlauf. Insider vor Ort werden sich an den legendären Autor Hans Georg Baer erinnern, der in Winterhude Hof hielt. Im Rahmen einer seiner Aktionen lernte ich einige Musiker kennen und in der Folge war ich mit einem Mal in einer Band um den charismatischen Sänger Martin Grunwald. Schlagzeuger der Truppe mit dem fabelhaften Namen Große Freiheit war Johan Bley, der auch in den späteren Jahren in dem ein und anderem SSO-Konzert die Trommeln bediente.
Es waren auf jeden Fall prägende Ereignisse; Konzerte in legendären Musikclubs wie dem Onkel Pö, damals eine Kultstätte und Anlaufstelle für Musiker aus aller Welt, ebenso wie die immer noch bespielte Markthalle, oder das Melkwej in Amsterdam.
DAMALS war die Musik eine andere, aber im Grund waren im Sound der G. F. schon sehr viele Elemente des erst in der späteren Folge in Mode kommenden Technos zu erkennen. Die Musik war wild, unberechenbar, der deutsche Gesang des auf der Bühne sich dem völligen Wahnsinn hingebendem Sänger verblüffte das Publikum; Die Zeit in der Band war geprägt durch vielversprechende Ansätze, einer gewissen lokalen Berühmtheit und einem Bilderbuch mässigem Scheitern aus sehr persönlichen Gründen.
Für mich waren diese Erfahrungen sehr wichtig und auch wenn ich in der unmittelbaren Folge einen ganz anderen Weg einschlug, möchte ich diese Zeit niemals missen und freue mich heute immer noch über das Lob von Klaus Voormann für mein Gitarrenspiel auf dem größten Hit der Großen Freiheit SHOUT IT LOUD.
